CD-Rezension „Divinerisch!“,  veröffentlicht auf MusicWeb International, von Glyn Pursglove

I would rather end by celebrating the musicianship of the seven members of Divinerinnen, who capture perfectly the spirit of this music; the group’s concern is ultimately scholarly (in what is essentially a project to preserve and continue a tradition) but the cold hand of pure scholarship is entirely absent from their music-making. The internal balance of the instruments is perfect, as is the unanimity of phrasing; one senses that they are having great fun (without being anything other than serious about what they are doing). This can readily be confirmed by visiting YouTube and watching videos of the ensemble in performance. Every member of Divinerinnen plays with a smile on her face; and I find myself listening with a similar (though less attractive) smile on my face! I suspect that the reaction of most readers of MusicWeb International would be the same.

Cover Divinerinnen

Wir haben eine neue CD „divinerisch!“
Präsentation am 11. Oktober 2024 im Liebhartstaler Bockkeller

Schon mit ihrem ersten Album Tanz` von innen überzeugten die Divinerinnen mit diesem schlanken Klangideal, das einem wohlig in die Ohren kriecht, aber gleichzeitig hintenherum die Hörgewohnheiten herausfordert, denn schließlich hat ihn jeder unbewusst im Ohr, den typischen Sound der Wiener Unterhaltungsmusik. Drei Jahre später nun das neue Album Divinerisch!, dafür haben die sieben Musikerinnen ihren Stil scheinbar destilliert und mit Luft aufgeschlagen – der Landler klingt nicht nach Ledersohle auf Holzboden, sondern nach barfuß auf Sommerwiese … (Rezension Sandra Hupfauf) 

Interview „Das neue Wienerisch“,  veröffentlicht in der Presse am 13. Juli 2024, von Christine Imlinger

Die „Divinerinnen“ interpretieren traditionelle Wiener Musik neu — und bringen sie damit auch auf das Popfest oder nach Südkorea.
Wie klingt Wien? Jedenfalls sehr speziell. „Es ist schon etwas sehr besonderes“, sagt Theresa Aranya Aigner, „dass eine Stadt ihre ganz eigene Musik hat. Welche Stadt hat das schon? Lissabon, mit dem Fado? Und halt Wien.“ Theresa Aranya Aigner, Geigerin, geboren in Oberösterreich, gibt der traditionellen Wiener Musik einen neuen Klang: Sie leitet mit den Divinerinnen ein siebenköpfiges Ensemble, das nun seit 2021 „göttliche Wiener Musik“ macht …

Konzertkritik vom 22. Mai 2022, veröffentlicht in der Zeitschrift Bockkeller 28:4 (2022), S. 8.

An einem Frühsommerabend im Bockkeller. 30 Grad Celsius im Schatten. Schwitzend sitzend. Selig mit Spritzwein oder anderweitigem Durstlöscher. Jene immer griffbereit. Vorfreudig, fast übermutig harrte das Publikum im vollen Saale aus. Und dann endlich kamen sie, die sieben göttlichen Wahlwienerinnen, auf die Bühne: die Divinerinnen, ein Schrammelmusikensemble der besonderen Art. Mit Charme und Witz führten sie durch den Abend. Erstmals ohne Sicherheitsnetz, ohne Notenblatt als Gedankenstütze. Sie würden es wie im Yoga halten, nicht die Perfektion, allein das Erlebnis zählt. Hier und jetzt. Oooooum. Damit kann man es halten wie man will, feststeht: Und aber was das für ein Erlebnis war! In allerlei unterschiedlichen Besetzungsformen, vom Duo- bis zum Septett, schillerte das Ensemble in allen erdenklichen Klangfarben. Und das – man möchte schon fast sagen in gewohnter Weise – feinstens musiziert (dabei gibt es die Divinerinnen noch gar nicht so lange). Delikat! Die Damen sind Profis und sie wissen, wie Wiener Musik geht, das hat Schmäh und Groove und G’fühl. An mancher Stelle hatte das Publikum seine liebe Not mit dem Format des Sitzkonzertes, die Tanz‘ waren so anregend, dass die Füßlein gern zumindest ein wenig herumgetänzelt hätten. Okay, okay, hier ist die Verfasserin dieser Zeilen vielleicht in den Pluralis Majestatis gerutscht, könnte sein, könnte aber auch nicht sein. Aus der Not eine Tugend machend wurde jedenfalls mancherorts sitzgetanzt. Tatsache! Alles in allem: Lawratutti, tutti paletti – bitte im Superlativ zu verstehen! Freu mich schon auf’s nächste Mal! — jl

Konzertkritik vom 21. Oktober 2021, veröffentlicht in der Zeitschrift Bockkeller 28:1 (2022), S. 4.

Dieser Abend war ein Genuss. Sieben Frauen spielten Schrammelmusik. Sieben Frauen spielten nicht nur Schrammelmusik, sondern sie taten dies richtig gut. Das meinte das Publikum, das lautstark applaudierte, das meinte die graue Wienermusik-Eminenz, die in der ersten Reihe Platz genommen hatte: allen voran Roland J. Neuwirth und Ernst Weber. Wer von diesen Herren Lob einheimst, macht etwas richtig. Wer von diesen Standing Ovation bekommt, macht etwas sehr richtig. …